Ausbildung im Bereich Trockenbau - Wie vielfältig und interessant ist das BITTE?!

Sezer, Auszubildender zum Trockenbaumonteur gibt Einblicke in die Ausbildung und Tätigkeit. Wir begleiteten ihn an einem Tag in seiner überbetrieblichen Ausbildung auf dem Lehrbauhof Berlin.

"Was macht man so als Trockenbaumonteur (m|w|d) in der Ausbildung?"
"Ach herje! Wie soll ich das in sooo kurzer Zeit beantworten?"

"Fang einfach mal an." (Wir einigten uns auf´s DU.)

 

Wie heißt der Beruf, den Du erlernen willst und wie lange dauert die Ausbildung? Wie ist die Ausbildung aufgebaut – Praxis und Theorie?

Der Beruf, den ich erlerne, heißt Trockenbaumonteur. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Es ist eine duale Ausbildung. Die Praxis verbringe ich auf Baustelle oder hier auf dem Lehrbauhof Berlin. Die Theorie findet an der Knobelsdorff-Schule hier in Berlin statt.

 

Wie bist Du auf eine Ausbildung in der Baubranche gekommen?

Schon immer hatte ich ein allgemeines Interesse am Handwerk. Ich startete mein Berufsleben mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann, welche ich jedoch abbrach. Ich bemerkte nach der Zeit, dass mir dieser Beruf doch nicht gefällt und ich orientierte mich neu. Mit meiner Frau erlangte ich alte Erkenntnis und betrachtete das Handwerk nochmal genauer, holte mir Informationen über von mir vorab ausgewählte Berufe ein und stieß auf den Trockenbaumonteur und gleich auch auf das Ausbildungsangebot der Bohle-Gruppe. Ich bewarb mich und bekam eine Zusage. Hilfreich für mich war eine vorangegangene Beschäftigung bei der Bohle-Gruppe.

 

Welche Personen waren dafür ausschlaggebend?

Ganz klar hat meine Frau motivierend eingewirkt. Mein Vater baute alles, was er selbst konnte oder sich zutraute, holte mich regelmäßig dazu, so dass ich schon früh an handwerkliche Tätigkeiten herangeführt wurde. Daraus entwickelte sich ein großes Eigeninteresse, selbst zu bauen. Es ging klassisch los mit dem Möbelaufbau, bauen nach Plan. Das fiel mir leicht, denn ich war und bin begeisterter Lego-Fan. Bauen war für mich schon immer faszinierend.

 

Welche Informationsquellen waren für Deine Berufsorientierung hilfreich?

Bei der Wahl half mir vor allem die Internetrecherche. Ich konnte viele Informationen zu den Berufen über die Plattform berufe.net der Bundesagentur gewinnen. Zusätzlich schaute ich mir Videos an, weil ich einfach auch sehen und hören wollte, was so die Tätigkeiten des Trockenbaumonteurs sind.

 

Beschreibe einen klassischen Arbeitsalltag! Wann beginnt die Arbeit? Wann endet sie? Wie ist das mit den Pausen geregelt?

Gleich vorne weg: Jeder Tag auf Baustelle ist anders. 7:00 Uhr beginnt die Arbeit und endet um 15:30 Uhr. Zwischendrin gibt es eine Mittagspause. Bevor gearbeitet wird, erhalte ich bzw. das gesamte Team eine Einweisung in die Bauvorhaben des Tages. Als Azubis baue ich beispielsweise Unterkonstruktionen aus Metallprofilen und beplanke diese mit Gipskartonplatten, die später verspachtelt werden. Ich mag Schnelligkeit, habe jedoch ebenso einen Qualitätsanspruch. Mich übt jede Arbeit und professionalisiert meine Handgriffe.

 

Welche Aufgaben übernimmst Du als Auszubildender im Ausbildungsbetrieb?

Als Azubi bin ich voll integriert, habe das Vertrauen der Gesellen und Ausbilder, weshalb ich manchmal auch schon alleine arbeiten darf. Diese Arbeiten werden stets überwacht und kontrolliert. Klar mache ich mal Fehler. Die behebe ich entweder selbst, wenn mir irgendwas nicht so gut von der Hand ging oder es wird mir eben erklärt, vorgezeigt und dann neu gebaut.

 

Welche Tätigkeiten gefallen Dir am meisten?

Das Beplanken von langen Wänden. Die Arbeiten so zu beenden, dass die Maler-Betriebe direkt beginnen bzw. weiterarbeiten können. Am meisten gefällt es mir, ein fertiges Ergebnis zu sehen. Sieht schicke aus.

 

Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen sind für die Ausbildung nützlich?

Mathematik, Geometrie, um sich die Baupläne räumlich vorstellen zu können. Man erhält einen Bauplan, der in 2D vorliegt. Gerade deshalb ist das räumliche Vorstellungsvermögen wichtig - also, wie das Bauvorhaben dann aufgebaut aussieht. Körperliche Fitness, sich bewegen können und wollen, Interesse, Spaß und Lust am Bauen. Präzision, Auge fürs Detail - Trockenbau ist präzise.

 

Welche Perspektiven ergeben sich nach der Ausbildung?

Als erstes will ich meinen Gesellenbrief in der Tasche haben. Danach besteht die Möglichkeit, den Vorarbeiter, Polier oder Meister zu machen. Aber wie gesagt, für mich ist es erst einmal wichtig, qualifiziert zu sein. Ich kann Freunden, Verwandten und Bekannten bei kleineren Vorhaben helfen, auch, wenn es beispielsweise nur ein fachlicher Ratschlag ist.

 

Kennst oder kanntest Du schon die Kampagne zur Nachwuchskräftesicherung / Nachwuchsgewinnung „ANPACKEN.MACHEN.“?

Ja 😊